Die Begegnung mit einem dankenswerten Mann auf der Reise - Nordkorea-Information

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Die Begegnung mit einem dankenswerten Mann auf der Reise

Die Begegnung mit einem dankenswerten Mann auf der Reise

Es geschah in der Abenddämmerung an einem Sommertag im Jahr 1957. Eine alte Frau machte sich auf den Weg, um die Familie ihres Schwiegersohns im Tal Sadang in der Gemeinde Pudok, Kreis Jaeryong im Bezirk Süd-Hwanghae, zu besuchen.

Als sie die Hauptstraße betrat, hupte hinter ihr ein Auto und hielt neben ihr an.

Ein stattlich aussehender Mann stieg aus dem Auto aus und rief sie an.

Sie drehte sich um und vermutete, er wolle vielleicht sie nach dem Weg fragen, aber seine Frage war völlig unerwartet:

„Wohin gehen Sie?“

„Ich bin auf dem Weg zu meinem Schwiegersohn.“

„Wo wohnt er?“

„Im Tal Sadang.“

„Erreicht man sein Haus, wenn man geradewegs an dieser Straße entlang fährt?“

„Ja, es befindet sich an dieser Straße.“

„Steigen Sie doch bitte ein!“

Die Großmutter, die auf seine Fragen ohne nachzudenken geantwortet hatte, war nun verblüfft.

,Wer ist denn dieser freundliche Mann?‘

Indes kletterte sie ins Auto, von ihm an der Hand geführt. Sie beobachtete verstohlen und dankbar diesen Mann, der ihr Stock und Gepäck abnahm, sie am Heckfenster legte und die Tür zuschloss. Sein barmherziges Aussehen kam ihr nicht fremd vor, aber sie konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wer er war.

Das Auto fuhr weiter.

Er riet ihr freundlich, sich bequem zu setzen, fragte sie im Einzelnen, ob ihr von der Fahrt nicht übel wurde und wie viele Kinder sie habe. Dann sagte er liebevoll, sie hätte gewiss viel Not erlitten und solle sich daher eines langen Lebens und einer besseren Welt erfreuen.

Mittlerweile kreisten ihre Gedanken um die Frage, wer denn dieser menschenfreundliche Mann wohl sein mag.

Inzwischen hielt das Auto an der Weggabelung zum Tal Sadang.

„Soll ich mich von Ihnen verabschieden, ohne erfahren zu haben, wer Sie sind, ein so dankenswerter Herr?“ sagte die Großmutter, weil sie nicht ohne weiteres aussteigen konnte.

Anstatt einer Antwort schmunzelte der Mann, half ihr beim Aussteigen, übergab ihr das Gepäck und den Stock und sagte zum Abschied zu ihr: „Großmutter, leben Sie lange, und gehen Sie vorsichtig nach Hause!“

Als das Auto wegfuhr, blieb sie, zutiefst gerührt und geistesabwesend, dastehen.

Da hielt hinter ihr ein weiteres Auto, und ein junger Mann teilte ihr mit, dass der vorausfahrende Herr eben Kim Il Sung gewesen sei.

Die Großmutter ließ ihr Gepäck los und brach beinahe auf der Stelle zusammen.

„Wie ist das nur möglich, ich habe den Führer nicht erkannt, der mir selbst im Traum gegenwärtig ist…“


Naenara, April 2015

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